Am 1. September 2022 fand im CongressPark Wolfsburg der 13. Niedersächsische Präventionstag (NPT) statt unter dem Schwerpunktthema "Beleidigungen, Bedrohungen, Hass und Gewalt gegen kommunale Amts- und Mandatsträger*innen"
Die Vorstandsvorsitzende des LPR, Frau Prof. Dr. Ute Haas, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Niedersachsen. Nach den Grußworten von Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg Dennis Weilmann und Staatssekretär im Nds. Justizministerium Dr. Frank-Thomas Hett folgte die Verleihung des 1. Nds. Präventionspreises.
Ausgezeichnet wurden
Nach den Fachvorträgen von Holger Frase, Bürgermeister des Flecken Adelebsen, Frau Prof. Dr. Johanna Groß, Kommunale Hochschule für Verwaltung in Niedersachsen HSVN, und Stefan Wittkop, Nds. Städtetag, diskutierten Expertinnen und Experten im Rahmen eines Podiumsgesprächs zur Fragestellung "Was bedeuten Beleidigungen, Drohungen, Hass und Gewalt für Amts- und Mandatsträger*innen und für das Gemeinwohl? Konsequenzen für die Präventionsarbeit". Die Runde wurde von der LPR-Vorsitzenden, Frau Prof. Haas, moderiert.
In insgesamt 14 Foren konnten sich die Teilnehmenden zu aktuellen Präventionsprojekten und wichtigen Themen informieren.
Begleitet wurde die Veranstaltung mit einen Markt der Möglichkeiten. Die 24 Ausstellerinnen und Aussteller boten mit ihren Ständen zahlreiche Gelegenheiten zu Gesprächen und Networking.
Demokratie ist ein ernstes Geschäft – wir nähern uns dem spielend! SPIELRAUM für Gute Nachbarschaft ist ein Frage-/Antwortspiel, bei dem nicht Richtig oder Falsch zählen, sondern der Austausch und die Ideen für gemeinsames Gestalten gewinnen. Das Spiel bietet die Möglichkeit, sich mit Demokratie und Möglichkeiten der politischen Teilhabe vor Ort spielerisch auseinanderzusetzen. Die Themenbereiche orientieren sich an den Handlungsfeldern der Gemeinwesenarbeit (GWA). Das Spiel kann unter Nachbarn und auch zusammen mit Politiker:innen, Vertreter:innen der Verwaltung oder in einer Gruppe, einer Initiative/einem Verein gespielt werden. In dem Forum wird das Spiel erprobt und gemeinsam Perspektiven für den möglichen Einsatz entwickelt.
Präsentation der Projekte „Sag‘ eS! – Sensibel aktiv gegen erzwungenes Sexualverhalten“ und „BROTHERS – Gewaltprävention bei (geflüchteten) Jugendlichen“.
Es gibt eine Pandemie, die heißt „Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen“. Das vom Landespräventionsrat geförderte Projekt „Sag‘ eS!“ versucht mit zahlreichen Maßnahmen bei Kindern, Eltern, Pädagoginnen und Mitarbeiter*innen „professionelles“ Verhalten zu fördern. Daneben wird die Erarbeitung von partizipativen Schutzkonzepten nach den „Mindeststandards zum Schutz von Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ des Bundesfamilienministeriums vorgestellt. Jugendliche aus ehrkulturellen Milieus pendeln häufig bei ihrer Identitätsbildung zwischen gegensätzlichen Werten der Familie und der westlichen Gesellschaft hin und her. BROTHERS verfolgt einen peer-to-peer Ansatz, der sowohl Potentiale als auch Schwierigkeiten von Jugendlichen in den Blick nimmt mit dem Ziel, Integration, Identifizierung mit den demokratischen Werten der Gesellschaft und die Bereitschaft, eine Berufsausbildung zu beginnen zu fördern. Evaluiert vom DFK - Deutsches Forum für Kriminalprävention in Bonn, gefördert vom ESF Europäischer Sozialfonds, Gewinner Niedersächsischer Sozialpreis 2021.
Aktuell scheinen sich Teile der Bevölkerung – auch im Kontext der Corona-Pandemie – zunehmend in voneinander abgegrenzte ökonomische, kulturelle, soziale, religiöse und politische Milieus zu verlagern und es zeichnet sich gesellschaftlich mehr und mehr Isolation, Stress sowie auch eine starke Spannungsverdichtung ab. Damit einher gehen hohe Entfremdungs-, Segregations-, Aggressions- und Gewaltpotentiale, die ein friedliches, demokratisches und von Vertrauen geprägtes Zusammenleben erschweren.
Achtsamkeit und Gewaltfreie Kommunikation können zu einem authentischen, gleichwürdigen, integren, verantwortungsvollen und verbindenden Miteinander in der Familie, Schule und Gesellschaft sowie im Arbeitsumfeld beitragen und dadurch auch Überforderungen, Konflikten und Gewalt entgegenwirken.
Umsetzung der Istanbul Konvention in Niedersachsen: Aufriss, wo werden Frauenrechte missachtet, was sind wichtige Handlungspunkte. Prävention durch Information: Vorstellung Handlungsempfehlungen zur Vermittlung von Rechten und Unterstützungsstrukturen in Erstaufnahmeeinrichtungen. Empowerment in den Kommunen: Vermittlung in den Kommunen
In der Fachberatungsstelle Violetta begegnen uns vermehrt Fälle sexualisierter Gewalt mittels digitaler Medien. Cybergrooming, Cybermobbing oder sexualisierte Belästigung im Netz sind nur ein paar Beispiele von Formen digitaler sexualisierter Gewalt. Mit diesem Phänomen können bereits Grundschüler*innen konfrontiert sein. Mit ihnen darüber präventiv ins Gespräch zu kommen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, ist die Aufgabe von Erwachsenen. Diese Themen werden behandelt:
In der kommunalen Prävention laufen noch immer viele Aktivitäten unverbunden nebeneinander her. Das gilt vor allem im Bereich der Förderung von Kindern und Jugendlichen. Die fehlende Abstimmung macht sich vor allem in Kitas und Schulen bemerkbar. Einige Kommunen haben sich in den letzten Jahren auf den Weg gemacht, Präventionsaktivitäten besser zu koordinieren und zu planen. Dieser Ansatz erfordert auch eine engere Zusammenarbeit von Akteuren auf Landesebene, die Kommunen bei dieser Arbeit unterstützen wollen. Daher haben der Landespräventionsrat, das Landeskriminalamt, der Gemeinde-Unfallversicherungsverband und das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung einen Fachverbund zur Unterstützung der kommunalen Prävention gegründet. Ursprünglich unter dem Titel Landesarbeitsstelle (LAS) angetreten, bietet der Fachverbund unter dem Label „WIRkt!“ Kommunen Beratung und Begleitung bei der Koordination und Planung der Präventionsarbeit an. In dem Workshop möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen, über eine bedarfsgerechte Unterstützung für Ihre Kommune und ihre Bildungseinrichtungen, eine verbesserte Zusammenarbeit der Akteure in der Kommune und den nachhaltigen Einsatz von wirksamen Präventionsprogrammen vor Ort.
Die Teilnehmenden des Forums erhalten einen Überblick über die aktuellen Angebotsinhalte der Bildungs- und Beratungsstelle PHÄNO. Anbei besteht die Möglichkeit interaktive Elemente der Workshops „Verschwörungsideologien“ und „Propagandastrategien“ kennenzulernen und auszuprobieren. 7. Die Bildungs- und Beratungsstelle Phäno – ein Angebot zur Prävention des Linksextremismus Carolin Ullrich, Bildungs- und Beratungsstelle Phäno
Die Teilnehmenden des Forums erhalten einen Überblick über die aktuellen Angebotsinhalte der Bildungs- und Beratungsstelle PHÄNO. Anbei besteht die Möglichkeit interaktive Elemente der Workshops „Verschwörungsideologien“ und „Propagandastrategien“ kennenzulernen und auszuprobieren.
Der Workshop gibt eine Einführung in die praktische Arbeit der Recherche- und Informationsstelle RIAS Niedersachsen. Das Thema Antisemitismus wird mithilfe dokumentierter Vorfälle in vielfältiger Weise beleuchtet, anhand von Praxisbeispielen erprobt, um so eine Handlungssicherheit nicht nur für den beruflichen Alltag zu erlangen.
Das Forum gibt eine Einführung in die thematischen Begrifflichkeiten, thematisiert die aktuelle Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bi, trans*, inter* und queeren Schüler*innen und diskutiert inwiefern Homo- und Transfeindlichkeit, als ein Merkmal für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, ein Querschnittsthema für jede Schule in Niedersachsen ist. Zudem wird das Konzept der SCHLAU Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit in Niedersachsen vorgestellt.
„Was tun gegen sexuellen Missbrauch? Ben und Stella wissen Bescheid!“ ist ein Bildungs- und Präventionskonzept zum Schutz von Mädchen und Jungen mit Beeinträchtigungen vor sexualisierter Gewalt. Es richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 - 18 Jahren mit kognitiven Beeinträchtigungen und/oder Entwicklungsverzögerungen, sowie einer möglichen zusätzlichen Körper- und/oder Hörbeeinträchtigung.
Warum Prävention sexualisierter Gewalt für Mädchen und Jungen mit Beeinträchtigung so wichtig ist, was es dazu braucht und wie die Materialien des Bildungs- und Präventionskonzepts die Arbeit unterstützen und bereichern können, zeigen wir Ihnen in diesem Forum.
In diesem Forum geht es um Grundlagen, Herangehensweisen und Stolpersteine bei der Erstellung eines Präventionskonzepts. Es wird auch über mögliche Kooperationspartner gesprochen und geklärt, wie eine solches Konzept langfristig implementiert werden kann.
Es gibt Situationen, in denen man sich seinem Schicksal hingibt und machtlos fühlt. Dabei gibt es zwei Rollen, die des Täters und die des Opfers. Der Täter übt Macht aus und das Opfer nimmt bemitleidenswert die Situation so hin. Es scheint dem Opfer, als würde es seinem Schicksal ausgeliefert sein. So zumindest besagt es das Klischee. Die Rolle des Opfers zieht auch seine Vorteile mit sich, beispielsweise jemanden anderen die Schuld zuzuweisen, seine Verantwortung abzugeben. Doch wie kommt man aus der Rolle des Opfers heraus?
Gewalt gegen Kinder und Jugendliche (Fachwissen), sowie eine professionelle Haltung im Kinderschutz sind wesentliche Gelingensfaktoren für die Etablierung von Qualitätsstandards im Kinderschutz. Der Blick auf die fachspezifischen Kompetenzen bezüglich des Erkennens von möglichen Hinweisen auf sexualisierte Gewalt bei Kindern und Jugendlichen erfordert eine systematische, externe Evaluation als Grundlage zum Ausbau von professioneller Handlungssicherheit.
Vorgestellt wird das „Präventionskonzept gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ des Dezernats Jugend des Landkreises Hameln-Pyrmont sowie die Evaluation zur Verbesserung der Handlungsfähigkeit im Kontext sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.
Präventionsketten zeichnen sich aus durch eine lückenlose und in sich bündige kommunale Infrastruktur für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern, die sich auf alters- und entwicklungsbezogene Handlungsfelder bezieht; zugunsten einer frühzeitig beginnenden und kontinuierlichen Entwicklungsförderung als Ausdruck öffentlicher Verantwortung zur Ergänzung der elterlichen. Sie baut auf das gemeinsame, abgestimmte und koordinierte Gestalten und Handeln aller relevanten verwaltungsinternen und -externen Akteur*innen. Im Programm „Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!“ werden seit 2017 insgesamt 22 niedersächsische Kommunen mit 27 Vorhaben beim Auf- bzw. Ausbau von Präventionsketten von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Nds. e. V. begleitet.
Die Teilnehmenden lernen wesentliche Konzeptbausteine von Präventionsketten, praktische Beispiele aus der Präventionskettenarbeit in niedersächsischen Kommunen sowie erste Ergebnisse der sechsjährigen Programmlaufzeit kennen. Im Austausch werden offene Fragen sowie die Relevanz und Synergien der Präventionskettenarbeit für die Tätigkeitbereiche der Teilnehmenden diskutiert.
Hassnachrichten und Beleidigungen, Sachbeschädigung, gewalttätige Angriffe bis hin zum Mord - Bedrohungen und Anfeindungen gegenüber haupt- und ehrenamtlich Tätigen in Kommunalpolitik und -verwaltung haben in den letzten Jahren zugenommen. Die Angriffe gehen dabei nicht nur von neonazistischen Akteur*innen aus, sondern auch von Personen, die scheinbar nicht der organisierten extremen Rechten angehören. Zur Zielscheibe werden insbesondere Personen, die sich für ein solidarisches und gleichberechtigtes Miteinander in der Gesellschaft einsetzen. Häufig geraten aber auch Verwaltungsmitarbeiter*innen ins Visier von Hassbotschaften, weil sie zufällig für ein Thema zuständig sind, das radikale Rechte für eine Raumaneignung nutzen möchten. Für eine demokratische Kultur ist es deshalb wichtig, sich (extrem) rechten Angriffen entgegenzustellen und die Betroffenen konsequent zu schützen und unterstützen. Das Panel gibt einen Überblick über Ziele und Praxen rechter Einschüchterungsversuche, erläutert, welche Handlungsmöglichkeiten Parteien und Verwaltung haben und wie Unterstützung für Betroffene aussehen kann.
PINs steht für "primärpräventive Intervention Niedersachsen" und bietet Fachkräften im schulischen wie außerschulischen Bereich Informationen und Hilfestellungen zum Umgang mit Konfliktlinien in den Bereichen