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  • Sicherheitspartnerschaft im Städtebau
  • Flyer: Sicherheit im Städtebau in Niedersachsen (3,7 MB)
  • Flyer: Safety and security in urban development in lower saxony (3,7 MB)
  • Broschüre: Sicher Wohnen (4,6 MB)
  • Broschüre: Sichere Räume (2,3 MB)
  • Aufsatz: Erprobung der Arbeitshilfe "Sicherheit für wohnbezogene Infrastrukturen in der Kommune" in der Praxis der städtebaulichen Prävention (1,6 MB)

Sicherheitspartnerschaft im Städtebau in Niedersachsen

Sich in der eigenen Wohnung, im Wohnumfeld und der Stadt oder Gemeinde sicher zu fühlen, ist ein menschliches Grundbedürfnis. Im Bemühen um eine "sichere Stadt" wird die Kriminalprävention im Städtebau zunehmend bedeutender - insbesondere bei der Gestaltung des öffentlichen Raums sowie der Wohnhausarchitektur. Dieses Ziel wird von der Sicherheitspartnerschaft im Städtebau in Niedersachsen (SiPa) umgesetzt.

Der Landespräventionsrat Niedersachsen hat im Jahr 2015 die Federführung für die SiPa vom Niedersächsischen Sozialministerium übernommen. In der Sicherheitspartnerschaft sind 20 staatliche und nichtstaatliche Akteure aus den Bereichen Sicherheit, Bauen, Planen und Wohnen vertreten. Mit der Unterzeichnung der "Vereinbarung über mehr städtebauliche Sicherheit und Kriminalprävention beim Planen und Sanieren von Wohnquartieren" haben sich diese Akteure verpflichtet, in ihrem Tätigkeitsfeld dazu beizutragen, die Sicherheit im Wohnumfeld und im öffentlichen Raum zu erhöhen und so langfristig an der Verbesserung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger mitzuwirken.

Die Sicherheitspartnerschaft im Städtebau in Niedersachsen gibt dem Thema Sicherheit in Wohngebieten eine besondere Bedeutung. Um diesen Prozess zu verstärken, hat die Sicherheitspartnerschaft ein Qualitätssiegel für sicheres Wohnen entwickelt. Damit können Wohnobjekte in Städten und Gemeinden, die sich durch spezifische Sicherheitsstandards auszeichnen, eine hohe Lebensqualität aufweisen und aktiv an einem positiven sozialen Umfeld arbeiten, ausgezeichnet werden. Seit 2011 sind zahlreiche Objekte, Neubau und Bestand, mit dem Siegel ausgezeichnet worden. Für die Vergabe des Niedersächsischen Qualitätssiegels für sicheres Wohnen werden neben technischen, objektiven Sicherheitsvorkehrungen auch Aspekte einbezogen, die die subjektive, gefühlte Sicherheitslage betreffen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die Förderung von funktionierenden Nachbarschaften, die Gestaltung und Sauberkeit von Innen- und Außenanlagen und die Einbindung und Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen und Nahverkehrsmitteln. Die Einführung des Qualitätssiegels für sicheres Wohnen soll dazu dienen, die guten Wohnqualitäten in Niedersachsen deutlich sichtbar zu machen.

Die Infrastrukturen des öffentlichen Lebens, der Bildung und des Verkehrs sind wichtige "Lebensadern" der Kommune; sie stellen die Grundlagen des Gemeinwesens dar und ergänzen die Wohnfunktionen der Stadtteile und Quartiere. Da sie teilweise stark frequentiert werden und heterogen in Anspruch genommene öffentliche Räume darstellen, sind sie "verletzlich" (vulnerabel). Im Falle äußerer Belastungen und Störungen der öffentlichen Sicherheit sowie beeinträchtigter Sicherheitswahrnehmungen bedürfen diese Siedlungsbereiche besonderer Schutzvorkehrungen.

Die Sicherheitspartnerschaft im Städtebau in Niedersachsen hat deshalb in den Jahren 2012 und 2013 eine Arbeitshilfe erarbeitet, mit der bestehende Sicherheitsprobleme überprüft werden können. Es handelt sich um ein Instrument, mit dem sich die Situation an kritischen Orten einer Gemeinde oder eines Stadtteils analysieren lässt und mit dem auf der Basis der gewonnenen Ergebnisse Lösungsperspektiven erarbeitet werden können. Dazu wurden drei Handlungsdimensionen und 23 Kriterien entwickelt, die in der Arbeitshilfe "Sichere Räume" dargestellt werden.