Fachtagung Betrifft: Häusliche Gewalt
am 24. September 2025 in Hannover
Demokratiegefährdung durch Antifeminismus
Häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen sind keine individuellen oder privaten Probleme, sondern tief verwoben mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen und strukturellen Gewaltformen. Weltweit beobachten wir ein Erstarken antifeministischer und demokratiefeindlicher Kräfte, die gezielt Frauenrechte angreifen und einschränken. Antifeminismus wird dabei als Strategie genutzt, um gesellschaftliche Deutungshoheit und Macht zu sichern.
Der Aufbau antifeministischer Netzwerke und die Einflussnahme auf Politik und Gesellschaft sind deutlich sichtbar – etwa durch die Verbreitung traditioneller Geschlechterbilder. Frauenhass, misogyne, queerfeindliche und rassistische Narrative werden zunehmend salonfähig gemacht und finden sowohl online als auch offline statt. Diese Haltungen werden häufig zur Rechtfertigung von Gewalt gegen Frauen genutzt und tragen zur Zunahme häuslicher Gewalt bei.
Erfolge wie die Istanbul-Konvention des Europarats, die am 1. Februar 2018 in Kraft trat, sowie das neue Gewalthilfegesetz, das am 14. Februar 2025 verabschiedet wurde, sind wichtige Meilensteine im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Dennoch ist die Bekämpfung von Geschlechterungleichheit und Gewalt ein langwieriger Prozess, der viel Engagement, Ressourcen und gemeinsames Handeln erfordert.
Auch die Fachkräfte in den Themenfeldern „Gewalt gegen Frauen“ und „häusliche Gewalt“ bewegt das Thema Antifeminismus. Gemeinsam möchten wir auf unserem Fachtag durch Austausch, Vernetzung und Diskussion Lösungen entwickeln und Strategien erarbeiten, um antifeministische und misogyne Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und ihnen in den jeweiligen Arbeitsfeldern entgegenzutreten.