Seit Beginn der 2000er existieren Ausstiegsprogramme im Phänomenbereich Rechtsextremismus. Über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrzehnten hat sich ein spannendes Arbeitsfeld nach und nach ausdifferenziert.
In Verantwortung des Landes-Demokratiezentrums Niedersachsen wurde 2019/2020 eine umfassende Qualifizierungsmaßnahme konzipiert. Für diese wurden erstmalig systematisch die vielfältigen Wurzeln und Erfahrungen der Ausstiegsberatung erfasst und zusammengeführt. In der Kombination mit aktuellen wissenschaftlichen Befunden entstand so eine Fortbildung, die den komplexen Ansprüchen dieses Arbeitsfeldes gerecht wird.
In sechs zweitägigen Einheiten à 9 Stunden werden Grundlagen der wissenschaftlichen Befassung mit Hinwendungsprozessen zu und Abwendungsprozessen von rechtsextremen Kontexten ebenso vermittelt wie praktische Fertigkeiten der Ausstiegsberatung.
Die Fortbildung richtet sich an Studierende, interessierte Fachkräfte sowie Mitarbeiter*innen von Ausstiegsangeboten. Die Qualifizierungsmaßnahme soll die Teilnehmer*innen befähigen, Radikalisierungsverläufe zu erkennen, diesen entgegenzuwirken, Abwendungsprozesse zu befördern und mögliche Adressat*innen individuell und passgenau an die richtigen Beratungsstellen zu vermitteln. Zudem werden die Absolvent*innen in die Lage versetzt, selbst Ausstiegsberatungen durchführen zu können. Die Ausbildung vermittelt die notwendige Handlungssicherheit für den Umgang mit einer herausfordernden Klientel.
Seit 2023 ist diese Qualifizierungsmaßnahme Teil des ständigen Fortbildungsangebotes des Landespräventionsrates Niedersachsen (LPR). Sie wird einmal jährlich durchgeführt. Die Veranstaltungstermine werden jeweils zum Ende eines Jahres für das Folgejahr bekanntgegeben.
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